Nikolauskirche Mistlau Freskenmalereien der Nikolauskirche in Mistlau

Kleine hohenloher Dorfkirche, deren Chor vollständig mit Wandmalereien des frühen 15. Jhs. ausgemalt ist, u.a. Nikolauszyklus, Marienleben und Passionsszenen.

Die Nikolauskirche in Mistlau steht auf dem Gelände einer ehemaligen Klosteranlage. Das Benediktinerinnen-Klösterchen wurde 1282 von Elisabeth von Lobenhausen, Gemahlin des Grafen Gottfried von Hohenlohe, gegründet. Um 1400 wird das alte Kirchlein vergrößert, bald darauf werden vermutlich die ersten Freskenmalereien im Chorraum angebracht. 

„Im Jahre 1413 wird die Clause durch Bischof Johann zu Würzburg abgeschafft“ (hohenlohische Kyrchenhistorie 1755). Zur Wiedereröffnung (ca. 1427 - 29) wird das Kirchlein renoviert und mit den schönen Fresken angemalt, die wir heute noch bewundern können. 1479 wird das Klösterchen endgültig aufgegeben. Bald danach hat man die Klosterkapelle durch Anbau eines Kirchenschiffs zur Gemeindekirche ausgebaut. Die Fresken werden übertüncht und an die Ostwand im Chorraum kommt ein Flügelaltar (um 1500). 1895 werden bei Renovierungsarbeiten im Chorraum die alten Fresken entdeckt, durch den Kunstmaler Wennagel aus Stuttgart freigelegt und in den Zustand gebracht, wie wir sie heute sehen.

Der wertvolle Flügelaltar wird 1868 an die Staatssammlung in Stuttgart verschenkt. Er kann heute im Landesmuseum im Alten Schloss (2. Stock) besichtigt werden. Am Nikolaustag den 6. Dezember wird in Mistlau regelmäßig ein Gottesdienst abgehalten.