Kloster Gnadental Vallis Gratiae

Die der Muttergottes geweihte Klosterkirche mit Nonnenempore und mehreren herausragenden Grabsteinen von Äbtissinnen und Wohltätern gilt als bedeutendes regionales Zeugnis der Frühgotik. Sie ist weithin bekannt für ihre gute Akustik. Aus den Ruinen wird im 17 Jhd. ein Spital errichtet, das als Gebäude ebenso noch vorhanden ist wie die einstige Wohnanlage der Äbtissin.

Das Kloster Gnadental wird 1245 als Zisterzienser-Nonnenkloster durch den Ritter Konrad von Krautheim gestiftet. In den Konvent werden hauptsächlich Töchter der umliegenden Adelsgeschlechter aufgenommen. Die letzte Äbtissin Helena von Hohenlohe stirbt 1543. Als die Grafen von Hohenlohe sich der Reformation zuwenden, wird an Lichtmess 1557 der erste evangelische Pfarrer in sein Amt eingeführt. Dennoch bleibt die letzte Priorin Sophie von Ellrichshausen bis 1571 im Kloster. In der Folgezeit ist die Klosteranlage zunächst Marstall der Grafen von Hohenlohe, zu Beginn des 30jährigen Krieges eine Münzstätte. Um 1690 stiftet die Grafschaft ein Spital, das im Westgebäude untergebracht ist. Später wird es nach Neuenstein verlegt.

Die heutige Kirche besteht aus dem Chorraum, der ehemaligen Laienkirche und einem Teil der einstigen Nonnenempore. Auf der rechten Seite befindet sich der Grabstein des Stifters und seines Sohnes zwischen den Fenstern. Er zeigt das Kreuz des Deutschritterordens, dem der Sohn des Stifters angehörte, und das gestreifte Krautheimer Wappen. Daneben sieht man die Grabplatte der Gräfin Adelheid Mechthild von Hohenlohe mit dem Hohenloher und Württemberger Wappen. An der Trennwand steht rechts vom Zugang zur Kirche das Grabmal der letzten Äbtissin und trägt die Wappen von Hohenlohe, Württemberg, Oetingen und Savoyen. Links vom Zugang das des namensgleichen Fräuleins Helene von Hohenlohe. 

Es besteht die Möglichkeit einer Wanderung über den Kulturlandschaftspfad bis Baierbach und zurück nach Gnadental. Außerdem kann eine Klosterführung gebucht werden. Manchmal hat das Klostercafe geöffnet. Ein Förderverein kümmert sich um Veranstaltungen.

Öffnungszeiten: Tel: 0791/7475 (erfragen im Pfarramt auch für Besichtigungen und Führungen)

Kontakt
Kloster Gnadental
Klosterweg 5
74545 Michelfeld - Gnadental
Tel. +49 791 7475