Naturdenkmal "Burg" Wöllstein in Abtsgmünd Das geschützte Naturdenkmal "Burg" Wöllstein ist eigentlich eine Pilgerkirche
In der Gemeinde Abtsgmünd sind Wöllstein und die Jakobuskapelle eine Station des seit rund 100 Jahren existierenden Pilgerwegs, der heute in zwei Routen durch die Gemarkung der Gemeinde verläuft.
Burg, Kapelle und Kirche
Die Kapelle war Teil der 1269 erstmals urkundlich erwähnten "Burg" Wöllstein und zählt damit zu den ältesten Kirchen im Ostalbkreis. Sie ist ein geschütztes Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung. Die gewaltigen Mauern von fast zwei Metern Stärke haben Festungscharakter. Im 30-jährigen Krieg wurde die Burg nahezu zerstört. Lediglich die Kapelle wurde in den Jahren 1700 und 1789 restauriert. Mit der Renovierung 1984 erhielt sie die heutige Innenraumgestaltung.
Künstlerpfarrer am Werk
2002 schuf der Ellwanger Künstlerpfarrer Sieger Köder auf Initiative der Kolpingsfamilie Abtsgmünd an der äußeren Südwand der Kapelle ein Wandgemälde mit dem Titel "Hühnerwunder von Santo Domingo de la Calzada". Diese Legende wird auf den Pilgerwegen mehrfach erzählt. Sieger Köder errichtete auch an der Abzweigung des Radwegs am Kapellenweg ein Jakobuskreuz mit einer Christus- und Marienfigur, das an die Tradition des eisenverarbeitenden Gewerbes in Abtsgmünd anknüpft. Das Eremitenhaus (1757) neben der Kapelle wurde in den vergangenen Jahren aufwändig restauriert und bildet ein wundervolles Ensemble.
Der Gesangverein Wöllstein veranstaltet jährlich am dritten Juliwochenende das Jakobusfest. Am Samstagabend wird das traditionelle Jakobusfeuer angezündet. Am Sonntag nach dem Pilgergottesdienst werden die süßen Jakobusbrezeln verteilt.
Info:
Der Pilgerstempel liegt in der Jakobuskapelle aus. Besichtigung der Jakobuskapelle Wöllstein: Schlüssel nebenan im Eremitenhaus oder bei der Mesnerin Renate Stirner, Telefon +49 7366 2979.