Silberstollen Wüstenrot im Gewann Pfaffenklinge
Der Mensch ist seit jeher Jäger und Sammler von kostbaren Schätzen. Mit der Zeit hat sich die Sichtweise, was als Schatz gilt, etwas geändert. Aufgrund einer Schatzsuche kam aber der Silberstollen im Wald bei Wüstenrot zu seinem Namen. Man erzählt die Geschichte von einem Mann namens Friedrich Ziegel und einem Prälaten Öttinger aus Murrhardt. Bergart Riedel aus Sachsen belauschte ein Gespräch der Beiden, aus dem hervorging, dass es vor Jahren ein reiches Silberbergwerk in Wüstenrot gab. Friedrich Ziegel habe eine Erzprobe der Pfaffenklinge genommen und dadurch den Silbervorrat erkannt. Voller Euphorie entstand so an der Fundstelle der Erzprobe ein Bergwerk mit zwei Stollen. Der längere Gang trägt den Namen "Unverhofftes Glück" (127,6 m), der Kürzere heißt "Soldatenglück" (34,85 m). Allerdings währte die Begeisterung nicht sehr lange, denn außer Kupfer wurde nichts gefunden. Die Ära von Bergart Riedel fand in einer Festnahme und Verurteilung sein Ende.
Heute erinnern die Namen der beiden Stollen zwar an den Schwindel, aber sie sind aus Gründen der Sicherheit und Ökologie nicht mehr begehbar. Man erreicht den Eingang des Silberstollens von außen über einen Waldweg.
Die Wälder rund um Wüstenrot und den Löwensteiner Bergen eignen sich gut zum Wandern und Entdecken. Inmitten der Baumriesen befindet sich der "Silberstollen". Von dort gelangt man über die sogenannte "Himmelsleiter" zum "Wellingtonienplatz", einer weiteren Besonderheit des Waldes.