Kulturwanderweg Jagst - alle Etappen

Wanderung

Hören Sie, was die Jagst erzählt.  Ob Start in Langenburg oder in Bad Friedrichshall-Jagstfeld – ganz egal – beide Male werden Sie eine herrliche Flusslandschaft durchwandern.

Nun, bis zur Quelle der Jagst ist es relativ weit. Sicher ein ehrgeiziges Ziel für geübte „Weitwanderer“. Um das Land an „der Jagenden“ (Jagst) auch für Leute wanderbar zu machen, die nicht mit „Siebenmeilen-Stiefeln“ unterwegs sind, wurden diese ersten acht Etappen eingerichtet. Der Kulturwanderweg an der Jagst ist die „fußläufige“ Alternative zum längst etablierten und beliebten Kocher-Jagst-Radweg. Er führt meist in halber Hanghöhe durch das Land, aber auch mitten in die Dörfer, zu Schlössern und Kapellen und gewährt fast immer großartige Ausblicke ins naturschöne Tal.

Sie können die rund 100 Kilometer lange Tour in beide Richtungen individuell planen. Ob Start in Langenburgoder in Jagstfeld – ganz egal – beide Male werden Sie eine herrliche Flusslandschaft durchwandern. „Kulturwanderweg“heißt dieser Themenpfad an der Jagst – und dies können Sie wörtlich nehmen: Sie erleben die Kultur der Kirchen und Kapellenv on der Romanik bis zur Klassik. Die Kulturlandschaft an der Jagst erschließt sich dem Betrachter anhand des Wein- und Ackerbaus. Sie können eigene Schwerpunkte zur Geschichte und Kultur setzen .Die Möglichkeit einer Kult-Tour (z. B.zur Pferdewallfahrt) oder einer Ku(h)ltur ist gegeben. Die letzte jedoch mit vielen Vierbeinern (Schafen, Ziegen und Zebus).

Die Region ist eine Variation aus verschiedensten Einflüssen: Hohenlohe, Baden und Württemberg und viel Fränkisches kommen hier zusammen. Sie machen das Land bunt und interessant. Deutsche Geschichte – die oft auch „Grenz-Geschichte“ war – ist hier zum Greifen nah.  Lassen Sie sich darauf ein: Römer und Alamannen und der Limes, die Epoche der Kelten und das klösterliche Mittelalter. Kultur und Natur ergänzen sich: Weinberge, Weideland und Wallfahrts-Stätten. Hören Sie zu, was Ihnen die Jagst erzählt. Wir wünschen Ihnen viele Erlebnisse und bleibende Eindrücke auf dem Kulturwanderweg an der Jagst. Übrigens: Sie können auch Kanu fahren auf der Jagst. Aber achten Sie immer auf Ihre Umwelt. Denn Land und Fluss sind voller Leben.

Beste Jahreszeit
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Kondition
3 von 6
Schwierigkeit
2 von 6
Erlebnis
5 von 6
Landschaft
5 von 6
Von A nach B Etappentour aussichtsreich geologische Highlights Einkehrmöglichkeit kulturell / historisch
Startpunkt der Tour:

Bad Friedrichshall-Jagstfeld

Zielpunkt der Tour:

Langenburg

Asphaltierte Wege in den Ortschaften, befestigte und naturnahe Wege auf halber Höhe durch Wälder, Weinberge und Wiesen, langgezogene Auf- und Abstiege.

8 Einzeletappen mit den Themen Götz von Berlichingen, Zisterzienser, Weinbau, "ein wachsender Bach", Grenzgeschichten, Hohenloher Fürsten.

  1. Jagstfeld, Untergriesheim, Neudenau
  2. Neudenau, Siglingen, Möckmühl
  3. Möckmühl, Widdern, Jagsthausen
  4. Jagsthausen, Schöntal, Westernhausen
  5. Westernhausen, Gommersdorf, Krautheim
  6. Krautheim, Dörzbach, Hohebach
  7. Hohebach, Mulfingen, Heimhausen
  8. Heimhausen, Unterregenbach, Langenburg

 

Keltisch ist der Name der Jagst: „Jagese“ soll man sie genannt haben, die Jagende. „Jaxt“ hat sie auch schon geheißen. Das klingt nicht nach Gemütlichkeit, sondern nach Sturm und Drang. Und trotzdem ist das Jagsttal eine Idylle – und die Jagst selbst einer der Flüsse, die der Natur am nächsten sind. Die Jagst hat mit dem Muschelkalk in Jahrmillionen die Landschaft geformt. In vielen Windungen, sogar Kehrtwendungen, hat sich der Fluss tief ins Gestein eingegraben. Daneben sind Prallhänge und Gleithänge gewachsen – und imposante Felsformationen, wie der Bärenstein. Genau196 km durchquert die Jagst von der Ostalb (519 m über NN) bis zur Mündung in den Neckar (144 m über NN) das Land. Der Fluss hat Leben ermöglicht und auch bewahrt. An vielen Stellen haben sich wahre Biotope etabliert. Kenner schwärmen von einer „Tier- und Pflanzenwelt, die ihresgleichensucht“. Der seltene Eisvogel brütet an den Ufern. In Flachwasserzonen und auf Kiesbänken lebt der störungsempfindliche Flussuferläufer; hier finden Sie Laichplätze und „Kinderstuben „vieler Flussfische.

FLORA UND FAUNA: Und wenn Sie genau hinschauen, entdecken Sie auch Kleinstlebewesen: Libellen- und Eintagsfliegenlarven, Muscheln und Schnecken… Auf den Steinen der Jagst sitzen die Männchen der seltenen Kleinen Zangenlibelle und warten auf vorbei fliegende Weibchen. Tipp für Naturfreunde: Gehen Sie „auf Zehenspitzen“ übers Land – Flora und Fauna danken es Ihnen. Und wer den Rückweg nicht unbedingt zu Fuß antreten möchte, kann an manchen Abschnitten den Wasserweg mit dem Kanu wählen. Die Jagst trägt jeden Besucher gut flussabwärts. Allerdings hat der Naturschutz „Vorfahrt“. Die Pegelregelung – Bestandteil der Jagstverordnung – sagt: Fällt der Jagstpegel unter ein bestimmtes Niveau, darf nicht mehr gefahren werden. An den gut erwärmten Talhängen lebt und gedeiht vieles, das auf der „Roten Liste gefährdeter Tier- und Pflanzenarten“ steht. Der Rotflügligen Ödlandschrecke begegnet man gerade an Felsbändern im Unteren Muschelkalk. Sie erkennen sie an den auffallend roten Flügeln, die auf Fraßfeinde abschreckend wirken sollen. Auch der sehr seltene „Schmetterlingshaft“ schwirrt an heißen Junitagen an den Trockenhängen der Jagst.

Und wer mit „geologischen Augen“ durch die Landschaft wandert, wird reich belohnt: Die Steine im Jagsttal sind sehenswert. Es gibt Ammoniten aus den Bänken des Muschelkalks – ein marines  Sedimentgestein, geboren im Urmeer vor vielen Millionen Jahren. Kenner werden hier und da Dolinen entdecken: trichter oder schüsselartige Bodenvertiefungen, eine Eigenschaft der Kalksteine. Oder die Kalksinterfelsen, die mit der Zeit zu ansehnlichen Felsen heranwachsen können. Der „Kuharsch“, ein wachsender Bach bei Krautheim, ist ein gutes Beispiel in Etappe 5. Doch es gibt noch viel mehr Naturerlebnisse: Wenn die Klingen feucht sind, wachsen die Schluchtwälder. Bergahorn und Esche,  Bergulme und Sommerlinde finden Sie hier – auch Kostbarkeiten wie Mondviole und Hirschzungenfarn. Und im Wasser zeigt sich hier und da der schwarzgelbe Feuersalamander.

Aber nicht nur die Natur ist sich hier treu geblieben – mit Streuobstwiesen, Weinhängen und  Magerrasen. Auch die Leute an der Jagst haben Jahrhunderte „bäuerlich“ überdauert. Die Steinriegel, von Weinbauern an den Grundstücksgrenzen angehäuft, sind beeindruckende Zeugnisse. In diesen viele Jahrhunderte alten Steinhaufen lesen Kenner wie in einem Sachbuch: Die Mächtigkeit sagt viel aus über die Intensität der Landnutzung. So sind zum Beispiel die „Altenberge“ meist ortsnah; es waren die besseren Weinbergslagen und haben dadurch auch die mächtigsten Steinriegel. Lesen auch Sie im offen aufgeschlagenen steinernen „Riegel-Buch“.

www.hohenlohe.de

 



Weitere Tourendetails
Schwierigkeit mittel
Länge 102,9 km
Aufstieg 2325 m
Abstieg 2052 m
Dauer 25h 35´
Niedrigster Punkt 147 m
Höchster Punkt 433 m
Download:

Die Tour wird präsentiert von: Touristikgemeinschaft Hohenlohe e.V.

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