Kulturwanderweg Jagst - 3. Etappe Möckmühl bis Jagsthausen

Wanderung

"Grenzland": Mal Rom und Germanien, mal Baden und Württemberg

Befestigte Wege durch Dörfer. Geschotterte und unbefestigte Wege mit Anstiegen verbinden die attraktiven Dörfer miteinander.

Der Rückblick in die Vergangenheit fördert an der Jagst große Geschichte und auch viele Geschichten zutage – vor allem Grenzland-Geschichten. Zweitausend Jahre können Sie so mühelos nacherleben. Nehmen Sie sich Zeit für Land und Leute.

Beste Jahreszeit
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Kondition
2 von 6
Schwierigkeit
1 von 6
Technik
2 von 6
Erlebnis
3 von 6
Landschaft
3 von 6
Etappentour kulturell / historisch
Startpunkt der Tour:

Möckmühl

Zielpunkt der Tour:

Jagsthausen

Tipp des Autors Besonderheiten: Widdern - kleines Stadt in Baden Württemberg, viele Schlösser der von Berlichingens und Bezüge zum "Götz".

Vom mittelalterlichen Möckmühl wandern Sie in den Ortsteil Ruchsen unterhalb der „Engelburg“. Danach erhebt sich schon vor Ihnen die 84 m hohe und 950 m lange Autobahnbrücke über der Jagst – eine moderne Ingenieurleistung. Widdern kommt in Sicht, die kleinste (selbstständige) Stadt Baden-Württembergs. Von einem Franken („Wittero“) gegründet, wird „Witteroheim“ schon um 1300 Stadt und ist offenbar damals sehr beliebt. Denn schon wenige Jahrzehnte später wird Widdern „Ganerben-Stadt“, also Gemeinbesitz vieler Herren. Diese „Erbengemeinschaft“ hat bekannte Namen – z. B.von Sickingen und von Gemmingen, von Neipperg und von Berlichingen. Die Chronik sagt unverblümt: „Sie waren Raubritter und verübten… viele schlimme Streiche.“ Teilung war das Schicksal der kleinen Stadt mit den verwinkelten Straßen und Gassen. Im 19. Jh. gehörte das „Condominat“zu Baden, der Rest zu Württemberg – „baden-württembergisch“ also schon damals. Doch die Zersplitterung war noch grotesker: Als Ganerbenschaft hatten die Württemberger Krone und die Fürsten von Löwenstein Anteil. Wenn auch diese Besitzverhältnisse heute Vergangenheit sind, Widdern ist ein lebender Zeitzeuge der Politik des „teile und herrsche“. Folgen Sie dem historischen Rundweg durch den alten Ortskern, gehen Sie durchs Tor zum „Kaisersaal“, vielleicht auch ans Schloss derer von Gemmingen (16. Jh.) und an der Stadtmauer vorbei – bevor Sie nach Jagsthausen wandern. Und hier geht’s dann weiter mit den Grenzlinien, damals römisch-germanisch (hier querte der Limes die Jagst) und schließlich stehen Sie mitten in einem literarischen Schauspiel von Krieg und Frieden, Verrat und Treue –beim Götz von Berlichingen in Jagsthausen. Das Land um die Jagst könnte auch „Burgenland“ heißen – so viele Zinnen,Türme und Bergfriede erheben sich links und rechts des Flusses. Auf der Götzenburg derer von Berlichingen spielt man alljährlich das Drama um Goethes „Götz“ – Burgfestspiele von nationalem Rang. Und natürlich noch andere hochkarätige Stücke. Das Weiße Schloss und das Rote Schloss sind ebenfalls Berlichinger Besitz in Jagsthausen. Doch bevor Sie hierher kommen, könnten Sie unten im Tal der Jagst einen Abstecher machen: Im Dorf Olnhausen war der Schmied zu Hause, der dem Götz die Eiserne Hand verschaffte. Denn als man dem Götz bei der Belagerung von Landshut mit einer Kanonenkugel – übrigens „friendly fire“, also der Beschuss eigener Verbündeter – die Handzerfetzte, haderte er mit dem Schicksal. Hier in Olnhausen fand sich ein Schmied, der gleichzeitig ein Künstler war. Und der die Eisenhand fertigte, bei der sich durch Druck auf einen Knopf alle Finger auf einmal schlossen – viele Jahrhunderte später Vorbild für des berühmten Professor Sauerbruchs Prothesen. Doch die Reise durch die Zeit kann am Ortsrand von Jagsthausen bis zu den Römern gehen: 400 m hinter dem ehemaligen Limes sehen Sie Reste einer Militärsiedlung am äußersten Rand des antiken Weltreichs, das Kohortenkastell Jagsthausen – und ein römisches Bad mit dem Relief der Fortuna balnearis, einer Schutzgöttin antiker Badefreuden. Der „Wochengötterstein“ zeigt die sieben Planetengötter.

www.hohenlohe.de



Weitere Tourendetails
Schwierigkeit leicht
Länge 14,0 km
Aufstieg 394 m
Abstieg 361 m
Dauer 4h 30´
Niedrigster Punkt 176 m
Höchster Punkt 316 m
Download:

Die Tour wird präsentiert von: Touristikgemeinschaft Hohenlohe e.V.

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