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Tour de Hohenlohe: Kreis-Touristiker halten Defizit für gut angelegt

Knapp 1100 Teilnehmer sind bei der Tour de Hohenlohe in Fichtenau gestartet. Rund 10000 Euro Defizit nimmt der Landkreis in Kauf. Die Tour sei ein gutes Marketinginstrument, betonen die Touristiker.

"Das hat sich ganz gut eingependelt", sagt Silke Rüdinger vom Hohenlohe und Schwäbisch Hall Tourismus. Die Zahl der Teilnehmer bei der Tour de Hohenlohe pendelt seit Jahren zwischen 1000 und 1200 Teilnehmern. Bei der Organisation sei diese Zahl gerade noch zu bewältigen, so Rüdinger.

 

Mit der diesjährigen Tour, die am Samstag und Sonntag im Fichtenauer Teilort Matzenbach gestartet war, sind die Touristikerinnen zufrieden: "Wir haben nur glückliche Gesichter gesehen", freut sich Rüdinger. Es hätten sich bereits einige Radler für die Tour im nächsten Jahr angemeldet, obwohl noch gar nicht feststeht, wo sie stattfinden wird.

 

Dabei war nicht alles glatt gegangen: Im Wald bei Rosenberg im Ostalbkreis hatte ein Unbekannter auf längerer Strecke die Tourbeschilderung entfernt. Grüppchenweise irrten manche Radler durch den Wald. "Für die Teilnehmer ist natürlich ärgerlich", weiß Rüdinger. Eine Radlerin sei sogar in Bühlerzell gelandet. Eine Einwohnerin habe sie mitsamt Rad in ihrem Auto nach Stimpfach gebracht, damit die Frau dort wieder auf die Strecke kam.

 

"Wir gehen davon aus, dass die Tour de Hohen lohe eine feste Institution des Kreises bleibt", sagt Rüdinger nach der sechsten Tour. Einen "Dauerbrenner" nennt sie auch der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, Helmut Wahl. Vor sechs Jahren hatte die Radveranstaltung mit 400 Teilnehmern in Hall ihren Anfang genommen. Dafür gab es Geld aus dem Förderprogramm "Regionen aktiv" der Bundesregierung. "Damals hätten wir nicht gedacht, dass sich diese Veranstaltung über die Jahre so sehr etabliert", betont Wahl.

 

Jetzt nimmt der Kreis ein Defizit in Höhe von rund 10000 Euro in Kauf. Denn die Teilnahmegebühren sollen niedrig und damit familienfreundlich bleiben. "Das muss es uns wert sein", betont Wahl, denn die Tour sei auch ein gutes Marketinginstrument für den Rad-Tourismus im Kreis. Das Radereignis sei überregional bekannt, "und sehr werbewirksam, zumal wir Gäste aus ganz Deutschland haben". Die Teilnehmer seien sogar aus München, Dortmund, Salzburg und selbst Berlin gekommen, bestätigt Rüdinger.


Karsten Dyba, Haller Tagblatt vom 11.09.2012