"Unser Ziel ist das Ankommen"

In Bühlertann startet und endet die Jubiläumsausgabe der Tour de Hohenlohe - Über 1400 Teilnehmer radeln am Wochenende gemeinsam - Das Drumherum ist bestens organisiert

Aus der ganzen Region kommen Radler

Für viele ist die Tour de Hohenlohe ein Pflichttermin. Auf und an der Strecke ist die Stimmung im Jubiläumsjahr prächtig - auch dank des tollen Wetters.

Bühlertann. Strahlender Sonnenschein, kein Wölkchen am blauen Himmel und eine leichte Brise, wo die Route durch den Wald führt: Petrus hat den Organisatoren ein tolles Geschenk zum Geburtstag gemacht. Die zehnte Tour de Hohenlohe bot über 1400 Freizeitradlern ein gelungenes Wochenende. 

ES, KA, AN - die Auto-Kennzeichen auf den Parkplätzen rund um die Bühlertalhalle zeugen davon, wie beliebt die Tour de Hohenlohe in ihrem zehnten Bestehensjahr ist. Hier startet die Tour am Samstag und Sonntag jeweils um zehn Uhr mit Aufwärmgymnastik und Kaffee zum Wachwerden. Radler aus Nah und Fern haben sich auf den Weg gemacht, um gemeinsam die Rundtour zu genießen.
Zur Auswahl standen die "kleine" Tour mit 57 und die große mit 80 Kilometern. Gemeinsam ging es über Sulzbach-Laufen zur Rast in Untergröningen und dann den Kocher-Jagst-Radweg entlang. Dann teilt sich der Pulk: Ein Teil fuhr über Gerabronn, der andere über Adelmannsfelden und Obersontheim zurück nach Bühlertann.
Für den Rücktransport wollen sich Roman Schlosser und Alex Köhler am Samstagmorgen noch anmelden. "Wir haben uns spontan entschieden mitzufahren, als es am Freitag nochmal in der Zeitung stand", erzählen die Jagstzeller gut gelaunt. Auf der To-Do-Liste habe es schon länger gestanden, jetzt habe es endlich geklappt. Wiederholungstäter sind Dennis Thum (17) und Achim Brandner (44) aus Ellwangen. Schon zum achten Mal gehen sie gemeinsam an den Start. "Die Tour ist jedes Mal toll organisiert und man trifft nette Leute", findet Brandner. Er schmunzelt: "Unser Ziel ist Ankommen." Der gleichen Meinung sind auch Elke und Dieter Weinberger, die mit ihrem Freund Peter Horinek am Sonntag unterwegs sind. "Wie eine große Familie" sieht Elke Weinberger die Teilnehmerschar. Sie fährt seit einigen Monaten mit dem E-Bike. "Aber ich nehmen Rücksicht auf die Schwächeren", lacht sie.
Die abwechslungsreiche und landschaftlich schöne Sonntagsstrecke begann für alle Radler zunächst gemeinsam in Bühlertann und führte über Bühlerzell zum Altenbergturm. Dort trennten sich die Wege. Die kleine Tour mit 52 Kilometern Länge ging über die Kohlenstraße und die große Tour (67 Kilometer) über Untergröningen und Sulzbach-Laufen nach Michelbach. Hier gab es für Genuss- und Sportradler wieder ein gemeinsames Ziel: Mittagspause beim Feuerwehrfest.
Für die Michelbacher Feuerwehrler kommt die Tour nicht ungelegen. "Doppelt so viele Besucher wie sonst sind heute hier", erzählt Michael Allmendinger, stellvertretender Kommandant. Sie sind extra zur Rudolf-Then-Halle umgezogen und haben sich Verstärkung von Landfrauen und Familienangehörigen besorgt. Ihr jährliches Fest hat schon am Freitag angefangen mit dem "43. Fußballturnier für Feuerwehren". Der Vorjahressieger Bubenorbis konnte den Siegerpokal ein weiteres Mal mit nach Hause nehmen.
Für die Tour-Teilnehmer bietet das Fest eine schöne Rastmöglichkeit. Danach geht es wieder mal den Berg hoch. Die "Wilden Radler" aus Tüngental kommen ordentlich ins Schwitzen, die Gruppe ist noch nicht - wie viele andere - aufs E-Bike umgestiegen. "Die wunderbare Strecke entschädigt", findet Werner Philipp. Sein Rad-Kollege Michael Lang vergleicht die Tour sogar mit dem Allgäu. "Nur schöner!", ergänzt Philipp schmunzelnd. 

Denise Fiedler; Haller Tagblatt, Hohenloher Tagblatt, Gaildorfer Rundschau vom 12.09.2016