Reklame für eine Radler-Region

Mehr als 1100 Radler erkunden tretenderweise und bei bestem Wetter Hohenlohe

Auf kaum eine andere Weise kommt man einer Landschaft so nahe wie auf dem Fahrradsattel. Und so ist die "Tour de Hohenlohe" nicht zuletzt eine große Werbeveranstaltung für die hiesige Region.

Schließlich hat schon Eduard Mörike die Gegend eine "besonders zärtlich ausgeformte Handvoll Deutschland" genannt, wie der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Schwäbisch Hall, Helmut Wahl, vor dem Start in Schrozberg betonte.
Wom Wahrheitsgehalt jener lyrischen Einschätzung wollten sich heuer am Samstag und Sonntag mehr als 1100 Radler aus ganz Deutschland überzeugen. Je nach Konstitution konnten sie zwischen einer langen Tour (80 Kilometer) und zwei kurzen Etappen (jeweils 45 Kilometer) wählen. Start und Ziel war Schrozberg. Ein schwerer Sturz mit Schlüsselbeinbruch war zu beklagen, ansonsten kamen alle Radler gesund ins Ziel.
Schon auf zwei Rädern kann solch eine Tour für manchen zur Tortur werden. Doch fünf Männer forderten ihr Schicksal doppelt heraus und durchquerten die Hohenloher Ebene per Einrad, unter ihnen der 40-jährige Wolfgang Schaper aus Wiesloch. 80 Kilometer auf einem Reifen, ist das nicht zu extrem? "Vor 14 Jahren habe ich die erste Alpenüberquerung per Einrad gemacht", konterte er. Sachen gibt's.
Der sechsjährige Jannick Dobrautz aus Blaufelden war mit einem Zweirat und Eltern auf der kleinen samstäglichen Runde unterwegs. "Eigentlich wollte er die 80 Kilometer fahren", lachte Mutter Iris. Dass aber auch die kleine Tour ganz schön anstrengend war, gab Jannick nickend zu.
Gut, dass in Brettheim eine vom Sportverein organisierte Stärkung für alle Radler geboten war - auch für Helmut Wahl. Der freute sich: "Unsere Region ist prädestiniert fürs Radfahren" - und die Tour deshalb eine tolle Reklame.

Hohenloher Tagblatt vom 13.09.2010