Flugplatzmuseum Schwäbisch Hall

Museum

Führungen durch Absprache unter Anmeldung bei Vorsitzendes des Vereins für die Geschichte des Flugplatzes Schwäbisch Hall Udo Illig, Tel.: 0791-932300 oder Museumsreferent Martin Baumann 0791-42662.

Mit der Aufgabe der Dolan Barracks 1993 durch die amerikanischen Streitkräfte nutzte die Stadt Schwäbisch Hall die einmalige Chance ein 101 Hektar großes Gebiet in Stadtnähe für Wohn- und Gewerbezwecke zu erwerben. Das gesamte Gelände wurde nach gefährlichen Relikten aus dem Krieg abgesucht. Die Feuerwerker fanden nicht nur Explosives und Schrott, sondern auch Dinge, die für die Nutzung des Platzes standen und wegen ihrer Bedeutung deshalb nicht einfach in Containern und dann in der Schmelze von Hochöfen verschwinden sollten. Das war die Geburtsstunde des Flugplatzmuseums Schwäbisch Hall, auch wenn es zu dem Zeitpunkt noch keinem bewusst war.

Das kleine aber feine, Ende Oktober 2016 zehn Jahre alt gewordene und ausschließlich ehrenamtlich betreute Museum gibt einen lokal-historischen Überblick über die Zeit von 1934 bis 1993, in der der Platz miliätrisch, zuerst von der deutschen Luftwaffe und dann von der US Army, gentutz wurde.

Zurück geht der Bau des Platzes auf die Sportflieger, die allerdings von der Süddeutschen Lufthansa AG rasch aus dem Projekt herausgedrängt wurden. Die Süddeutschen Lufthansa AG war eine Geheimgseellschaft des Reiches mit der Aufgabe, Fliegerhorste aufzubauen. Am 31. August die letzte Besprechung mit den Grundstückseigentümern, am folgenden Tag Baubeginn und einen Monat später trafen die ersten Soldaten ein. Die Fliegergruppe Schwäbisch Hall wurde am 17. März 1936 offiziell begrüßt und ein Jahr später als III./KG 155 geteilt. Neu entstand zusätzlich die II./KG 355. He 111 aus Schwäbisch Hall flogen ab dem 10. Mai 1940 Angriffe gegen Ziele in Frankreich. Danach wurde der Platz für die Erholung von Besatzungen und Überholung von Flugzeugen genutzt. Schulungen fanden ab 1943 statt mit den Lenkwaffen "FX" (Bombenabwurfplatz Einkorn) und Hs 293 (Ostsee), den Vorgängern der Cruise Missiles. Schwere Flugzeuge (He 177, Do 217 und Fw 200) wurden für diesen Zweck auf dem Platz von Dornier umgerüstet.

Auf Dornier folgte Messerschmidt mit der Entmontage der Me 262 (April 1944 bis Ende März 1945). Etwa ein Drittel aller Maschinen dieses Typs wurden auf dem Horst und vor allem im Waldstück Hasenbühl von der "Firma Autobedarf" entmontiert. Im September 1944 kam die II./GK 51 zur Umrüstung auf die Me 262. Zur selben Zeit verlegten die Nachjäger auf den Horst. Die II./NJG 6 befand sich bis Kriegsende immer wieder hier. Außerdem flogen Aufklärungsverbände ihre Einsätze mit der Me 262 und der Arado 234 von Schwäbisch Hall aus. Die US Air Force flog drei schwere Angriffe auf den Platz, die Schäden mussten jüdische KZ-Häftlinge beseitigen.

Die Amerikaner besetzten den Platz am 19. April 1945 und verlegten als ersten Verband das 77st Tank Bataillon auf den ehemaligen Fliegerhorst, der nach einem in der Eifel gefallenen Offizier dieser Einheit zuerst Camp Dolan (1947) und dann Dolan Barracks (1949) benannt wurde. Der Panzerverband wurde rasch in eine Polizeieinheit umorganisiert und es kamen parallel dazu Artillerieverbände auf den Platz. Im Jahre 1966 begann die US Armee diese durch Hubschraubereinheiten zu ersetzen. Die wichtigsten waren die 15th Aviation Group und die 11th Aviation-Group. Nach deren Abzug als Brigade 1987 folgte die Nachschubeinheit 101st Ordnance Bataillon. Kurz nach seiner Auflösung endete die amerikanische Präsenz in Schwäbisch Hall.

Das Museum beschäftigt sich mit der dargestellten Entwicklung des Platzes, zeigt aber auch andere Aspekte auf. So gibt es z. B. Informationen über den Namensgeber der US-Kaserne, den ersten amerikanischen Militärgouverneur, die Karrieren deutscher und amerikanischer Offiziere, die in Schwäbisch Hall waren, die Beziehung von Luftschiffen zu Schwäbisch Hall und vieles mehr.

Quelle: Michael Sylvester Koziol: "Rüstung, Krieg und Sklaverei. Der Fliegerhorst Schwäbisch Hall-Hessental und das Konzentrationslager". Schwäbisch Hall, 1986 und 1989.

Kontakt:
Verein für die Geschichte des Flugplatzes Schwäbisch Hall e. V.
Fliederweg 12
74523 Schwäbisch Hall
info@udoillig.de

Führungen durch Absprache unter Anmeldung bei Vorsitzendes des Vereins für die Geschichte des Flugplatzes Schwäbisch Hall Udo Illig, Tel.: 0791-932300 oder Museumsreferent Martin Baumann 0791-42662

Öffnungszeiten

Museum vorübergehend geschlossen.

Interessenten wenden sich bitte an obige Telefonnummer.

Flugplatzmuseum Schwäbisch Hall

Stauffenbergstraße 35 - 37
74523 Schwäbisch Hall