"Die Männer von Brettheim"

Museum

Erinnerungsstätte „Die Männer von Brettheim"

Im Mai 1992 wird die Erinnerungsstätte "Die Männer von Brettheim" eröffnet. Sie zählt mit Sicherheit zu den außergewöhnlichsten Museen der Bundesrepublik.  Nach dem Besuch des Museums bietet sich ein Gang durch das Dorf an, vorbei an den Schauplätzen des damaligen Geschehens.

Die Brettheimer Erinnerungsstätte ist nicht irgendwo außerhalb des Dorfes eingerichtet, sondern im Rathaus des Dorfes. Im Förderkreis für das Museum sind fast ausschließlich Brettheimer Bürger. Durch das Museum führen Dorfbewohner, der Rundgang endet am Friedhof am Gedenkstein und an den Gräbern der Hingerichteten. Gerade für Jugendliche wird dabei Geschichte vor Ort in dem überschaubaren Rahmen eines Dorfes - aufgezeigt am Schicksal einiger weniger Menschen.

Der Hintergrund: In Brettheim hatte Bauer Friedrich Hanselmann in den letzten Kriegstagen 1945 zusammen mit anderen Bürgern Hitlerjungen entwaffnet, um eine Verteidigung des Dorfes gegen die Amerikaner zu verhindern. Ein Standgericht der SS verurteilte ihn wegen „Wehrkraftzersetzung“ zum Tode. Bürgermeister Leonhard Gackstatter und Ortsgruppenleiter Leonhard Wolfmeyer weigerten sich, das Todesurteil zu unterschreiben. Am 10. April 1945 wurden alle drei Männer an den Brettheimer Friedhofslinden erhängt. Wenige Tage später starben 18 Dorfbewohner durch die Angriffe amerikanischer und deutscher Truppen. Das Dorf Brettheim wurde zu drei Vierteln zerstört.

Seit Jahrzehnten arbeitet die Filmgruppe der Oskar-von-Miller-Realschule Rothenburg im Dorf. Die dabei entstandenen Filme haben inzwischen mehr als 40.000 Besucher in Westeuropa, Russland, Amerika und Kanada gesehen.

Virtueller Rundgang

"Die Männer von Brettheim"

Kirchstraße 3
74585 Rot am See
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