Burgruine Geyersburg

Ruine

Das 19. Jahrhundert romantisierte die Burggeschichte und bebilderte die "malerisch-schöne Ruine der Geyersburg". Erzählungen über die "Die Ahnfrau auf der Geyersburg" entstanden, in der von Raubrittern die Rede ist. Heute erinnert nur noch die achteckige Ruine aus behauenen Bruchsteinen des Muschelkalkes an den einstigen Wohnturm. Die beiden Abschnittsgräben, welche die Burg auf dem Sporn auf zwei Seiten schützten, sind fast verfüllt; die Stelle des ursprünglichen Eingangstorhauses liegt unter verstürzten Maurerresten westlich der Ruine.

Anfänge und Funktion der Burg liegen im Dunkel der Geschichte des späten 14. Jahrhunderts. Der Wohnturm gehörte dem Stadtadel der Gyr/Geyer, die wohl ursprünglich in Gailenkirchen ansässig, mit den Veldnern verwandt waren. Sie sind erstmals 1310 urkundlich genannt. Im Jahr 1402 ist die Geyersburg, als "stainen hausz oder burg gebaueth", ein hohenlohisches Lehen im Besitz des Hans Feldner, genannt Geyer, III. Im Jahr darauf löst die Stadt Hall dessen Besitz aus und verkaufte ihn 1406 an Rudolf von Münkheim. Nach deren Aussterben 1507 kamen Geyersburg und Lindenhof an die Reichsstadt.
Ob die Burg zerstört oder sich selbst überlassen und zerfallen ist weiß niemand genau. Im Bauernkrieg 1525 sollen nach der "Schlacht bei Gottwollshausen" versprengte Bauern in dem "Gartenheuslin" genannten Gemäuer kurzzeitig Unterschlupf gefunden haben.

Im Jahr 1982 erwarb die Gemeinde Untermünkheim die Burgruine und sanierte die Mauerreste, welche noch bis in den 2. Stock reichen. Die Burgstelle liegt 400 Meter oberhalb des Lindenhofes auf einem schmalen Geländesporn, der nach Süden steil ins Kochertal abfällt, ca. einen viertelstündigen Fußmarsch vom Weiler Sülz der Stadt Schwäbisch Hall entfernt. Der trapezförmige Burgplatz lädt zum Verweilen ein.

Text: Frieder Krumrein

Burgruine Geyersburg

Sülz 1
74523 Schwäbisch Hall